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Die Radierung

Die Radierung ist eine grafische Tiefdrucktechnik. Die Bezeichnung Radierung kommt aus dem Lateinischen von "radere“ : kratzen, schaben.
Bei den verschiedenen Radiertechniken, die kurz vorgestellt werden, wird der Druckstock ausschließlich manuell hergestellt , jeder Abzug einzeln und per Hand eingefärbt und die Auflage ist begrenzt .

Die
Technik des Kupferstichs trieb bekanntlich Albrecht Dürer zur Blüte .
Dabei liegt die Kupferplatte auf einem Lederkissen, das bewegt und gedreht wird, das Gravierwerkzeug – der Grabstichel - hingegen wird ruhig in der anderen Hand gehalten und gräbt die Vertiefungen ein. Der älteste bekannte Kupferstich datiert um 1446.

Bei der
Kaltnadelradierung wird mit einigem Kraftaufwand in die Metallplatte geritzt Es entstehen etwas kantigere Linien. An den Seiten wirft das verdrängte Metall feine Grate auf, die mitdrucken und einen ganz charakteristischen weichen Strich entstehen lassen.

Bei der
Ätzradierung dagegen wird die Platte rundum mit einer Schicht bedeckt, in die hinein geritzt wird. Um nun die entstandenen Linien in die Platte zu vertiefen, wird diese in Säure gelegt und geätzt. Um feinere und stärkere Linien zu erhalten, müssen immer wieder Teile abgedeckt, andere weiter geätzt werden.

Will man nun als Ergebnis ein Motiv, das sich nicht nur aus Strichen, sondern auch flächig aufbaut, bedient man sich entweder der
Aquatinta- , oder der Mezzotinto-Technik.

Bei einer
Aquatinta-Radierung wird feines Colophoniumpulver auf die Platte gestreut und geschmolzen. Es entsteht ein filigranes Raster auf der Platte. Teile, die hell bleiben sollen, deckt man sofort ab. Je länger man Motivteile ätzt, desto dunkler wird dieser Flächenteil.
So entstehen malerische, weichere Motive als mit reinem Strich.
Besonders aufwändig ist die Möglichkeit eine Platte ganz mit Aquatintakorn zu schwärzen und dann mühevoll wieder jede Helligkeit herauszupolieren. Die andere Möglichkeit :

Die
Mezzotinto-Technik ist eine ganz alte, meisterliche Technik, die kaum noch ein Künstler anwendet, weil sie sehr mühevoll und zeitraubend ist.Dabei wird die Platte zunächst solange mit einem so genannten Wiegeeisen bearbeitet bis sie im ersten Druck völig schwarz wäre. Dazui bewegt man das Wiegeeisen stundenlang längs, quer und diagonal über die Platte bis die Wiegespuren ganz gleichmäßig verteilt sind. Nun werden mit einem scharfen Schabeisen diese Vertiefungen wieder herausgeschabt und mit einem Poliereisen geglättet. Je mehr man schabt und glättet, desto heller werden diese Stellen.
Ein Schabkunstblatt lebt am Ende von ausgesprochen malerischen, flächigen Tonstufen von ganz besonderem Reiz.

Hat man die Druckplatte fertig erstellt,werden davon mit einer
Radierpresse Abzüge gemacht:
Die Platte wird auf den Drucktisch gelegt, darauf das angefeuchtete Papier und darüber der Druckfilz.
Dann wird die Platte durch die Walze gedreht. Der Filz wird zurückgezogen und das Papier wird vorsichtig abgezogen, damit die Oberfläche nicht reißt.
Der fertige Druck wird nun zwischen Pappen gelegt, wo er gepresst wird und einige Tage lang trocknen muss.





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